
Jenseits der Aufregung.Mythen und Fakten zu Flucht und Migration – mit Gian Mecheril und der Soligruppe INGA

Veranstaltung am 19.11.2025 im ZMO Mainz e.V. (Karl-Zörgiebel-Str. 2/55128 Mainz) um 19:00
Migration ist eines der Reizthemen unserer Zeit. Während Nationalismus und Rassismus erstarken, wird Fluchtmigration als Ursache zahlreicher gesellschaftlicher Probleme und Krisen dargestellt. Begriffe wie „irreguläre Migration“ verschieben die Grenzen des Sagbaren – bis in die Mitte der Politik. Dabei geraten Menschenrechte, solidarische Lösungen und die Realität unserer Einwanderungsgesellschaft aus dem Blick.
Doch was ist dran an den gängigen Erzählungen über Migration? Welche Ängste und Erfahrungen stehen dahinter – und welche politischen Interessen? Wie können die Krisen von Sozialstaat, Wohnungsmarkt und kommunaler Daseinsvorsorge wirklich bewältigt werden?
In der neuen Broschüre „Jenseits der Aufregung – Mythen und Fakten zu Flucht und Migration“ werden weitverbreiteten Vorurteilen faktenbasierte Argumente entgegengesetzt. Im Gespräch mit Gian Mecheril, dem Autor der Broschüre, diskutieren wir, wie progressive Antworten auf migrationspolitische Herausforderungen aussehen – und wie rechte Mythen entkräftet werden können.
Mit der Soligruppe INGA sitzt zudem eine Vertreter:in einer lokalen Initiative auf unserem Podium. INGA ist eine initiative aus Mainz, die sich gegen Abschiebungen, gegen das Gefängnissystem und ganz konkret gegen den Abschiebeknast in Ingelheim einsetzt.
Gian Mecheril ist Autor der Broschüre »Jenseits der Aufregung – Mythen und Fakten zu Flucht und Migration« https://www.rosalux.de/publikation/id/53486
Rückblick Demo 30.08.2025 / Review Demo 30th August 2025
Am 30.08.2025 war Tag gegen Abschiebehaft und der Tag zum Gedenken der Verstorbenen in Abschiebehaft und durch Abschiebungen. Mit über 70 Personen waren wir in Ingelheim und sind im Demozug vom Stadtzentrum zum Abschiebegefängnis gelaufen. Wir waren in Trauer und in Andacht an die Verstorbenen. Und wir waren kämpferisch und laut. Wir haben gezeigt, dass wir uns der rassistischen und menschenunwürdigen Inhaftierungs- und Abschiebepraxis entgegenstellen! Wir bleiben solidarisch mit allen Betroffenen. Danke an alle, die da waren.
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August 30, 2025, was the Day Against Deportation Detention and the Day of Remembrance for those who died in deportation detention and as a result of deportation. More than 70 of us gathered in Ingelheim and marched from the city center to the deportation detention center. We were in mourning and in reverence for the deceased. And we were combative and loud. We showed that we oppose racist and inhumane detention and deportation practices! We remain in solidarity with all those affected. Thank you to everyone who was there.






Pressemitteilung zum Tag gegen Abschiebehaft 30.08.2025
Abschiebehaft ersatzlos streichen! Gegen Entrechtung, Isolierung und (Re)Traumatisierung! Teilhabe statt Abschottung!
Am Samstag, den 30.08., ist der Tag gegen Abschiebehaft. Wir wollen diesen Tag nutzen, um auf das Unrecht in deutschen Abschiebegefängnissen, besonderen das Gefängnis in Ingelheim, aufmerksam zu machen.
Anlässlich des Tages gegen Abschiebehaft wird es eine Demonstration in Ingelheim um 14:00 Uhr geben. Wir beginnen am Sebastian-Münster-Platz und ziehen von dort vor die Mauern des Abschiebegefängnisses. Um miteinander ins Gespräch zu kommen, sowie Aufmerksamkeit und Bewusstsein für diese Form von institutionellem Rassismus zu schaffen, rufen die Soligruppe INGA, das Ingelheimer Bündnis gegen Rassismus und Gewalt, das offene antifaschistische Treffen Bingelheim, das Mainzer antifaschistische Kollektiv in Theorie und Aktion und die antirassistische Gruppe Mainz zur Demonstration gegen den Abschiebeknast in Ingelheim auf. Das Abschiebegefängnis erzeugt Leid, ist politisch gewollt und der Vollzug findet viel zu oft im Verborgenen statt.
Im Abschiebegefängnis in Ingelheim werden jährlich ca. 400 Menschen inhaftiert – Tendenz steigend. Dies geschieht oft ohne Vorwarnung – dabei wissen die Menschen häufig nicht, wieso oder wie lange sie inhaftiert werden. Gefangene berichten immer wieder, dass sie nicht verstehen, warum sie nun eingesperrt sind. Die Menschen werden dort nicht inhaftiert, weil sie eine Straftat begangen haben, sondern nur um die Abschiebung zu sichern. Die Gefängnisse werden oft als „Gewahrsamseinrichtung“ oder „Unterbringungseinrichtung“ betitelt und Politiker*innen sprechen immer wieder von „Untergebrachten“ und nicht von Gefangenen. Was dort aber passiert, ist das Einsperren von Menschen, nur um sie für Ausländerbehörden und Polizei verfügbar zu halten.
Es ist bekannt, dass Abschiebehaft Menschen (re)traumatisieren kann, sogar mit tödlichen Folgen. Immer wieder versuchen und nehmen sich Menschen in Abschiebehaft das Leben, oder sterben während, wie nach der Abschiebung. Allein für den Tag des 30.08. gibt es mehrere Beispiele: Kola Bankole wurde am 30.08.1994 auf einem Abschiebeflug durch den Bundesgrenzschutz mit einem Knebel im Mund erstickt. Rachid Sbaabi starb am 30.8.1999 in der Arrestzelle des Bürener Abschiebegefängnisses an einer Rauchvergiftung, da die Matratze in seiner Einzelzelle Feuer gefangen hatte. Trotz Betätigung des Alarms kamen die Polizisten erst nach 15 Minuten. Altankhou Dagwasoundels starb am 30.8.2000 beim Versuch, sich aus dem sechsten Stock des Krankenhauses Köpenick mit verknotetem Bettzeug abzuseilen. Er war nach vier Wochen in Abschiebehaft in das Krankenhaus eingeliefert worden. Sein Zimmer wurde von zwei Beamten bewacht. Viele weitere Fälle finden sich in der Dokumentation der Antirassistischen Initiative Berlin, welche minutiös die Toten deutscher Abschottungspolitik seit Jahrzehnten dokumentiert. Die psychologische Betreuung der Gefangenen in Ingelheim ist auf zwei Stunden die Woche veranschlagt – bei einer Haftanstalt mit 40 Plätzen! Auch die Nationale Stelle zur Verhütung von Folter hat dies als weit unzureichend kritisiert.
Menschen in Abschiebehaft werden aus ihrem Umfeld gerissen, in Behörden oder auf der Arbeit festgenommen, und weggesperrt – und dies oft zu Unrecht. In über der Hälfte der angefochtenen Fälle war die Haft rechtswidrig. Hier die Zahlen rechtswidriger Haft in Ingelheim: 2015: 53,8%; 2016: 52,3%; 2017: 45,6%; 2018: 44,6%; 2019: 55 %; 2020: 57,5 (Quelle: 20 Jahre ökumenisches Engagement in der Abschiebungshaft Ingelheim). Verlässliche Zahlen von staatlicher Seite gibt es nicht, da diese nicht erhoben werden. Wir fragen uns ob dies bei der hohen Anzahl rechtswidriger Haft bewusst geschieht? Getreu dem Motto: „Keine Zahlen, kein Problem.“ Auch sucht mensch vergebens nach allgemeinen Zahlen zur Dauer oder Anzahl der Inhaftierungen, wie viele wieder frei gelassen werden mussten, nach Informationen zum Haftalltag, usw. Der Freiheitsentzug ist das schärfste Mittel eines Rechtsstaats, wird auf eine marginalisierte Gruppe hier angewandt und nirgendswo findet sich irgendeine Form von Rechenschaft darüber. Das kann nicht sein.
Auch wenn seit kurzem endlich ein*e Pflichtverteidiger*in in Abschiebehaftverfahren beigeordnet wird, so heißt dies nicht gleich, dass sich die Situation für Inhaftierte maßgeblich verbessert. Zum einen gibt die gesetzliche Lage sehr weite Möglichkeiten Menschen einzusperren, um sie Abschiebung zu können; zum Anderen mehren sich die Berichte von Verteidiger*innen, die sich in dem Feld nicht auskennen oder einfach untätig sind. Um dann aus der Pflichtverteidigung heraus zu kommen ist mitunter schwierig und kostspielig. Das reine Bestellen einer anwaltlichen Vertretung löst also aus unserer Sicht nicht das grundsätzliche Problem Abschiebehaft.
Die Anzahl an Gefangenen in Abschiebehaft steigt, besonders seit dem Regierungswechsel. Von den 40 Haftplätzen sind zur Zeit oft sogar alle belegt – und das bei gleichzeitigem Personalmangel – zwei Sozialarbeiter*innen-Stellen im Gefängnis sind seit längerem unbesetzt. Umso schwerwiegender ist es, dass die Inhaftierten keine Handys nutzen können. Sie sind damit einer Isolierung ausgesetzt und haben kaum Möglichkeiten, Unterstützung außerhalb des Gefängnisses zu erhalten oder Kontakt mit Angehörigen aufzunehmen.
Deutschland hat kein Vollzugs- oder Abschottungsdefizit, sondern ein Anerkennungsdefizit! Anerkennung dafür, dass die Menschen, die zu uns kommen ein Recht darauf haben hier zu bleiben! Anerkennung dafür, dass die Menschen, die hier sind, Teil unserer Gesellschaft sind! Anerkennung dafür, dass Abschiebungen gesellschaftliche Probleme nicht lösen, sondern diese nur gemeinsam angegangen werden können! Anerkennung dafür, dass nur ein gemeinsamer Weg mehr Schutz für Alle schafft!
Für das Recht zu gehen und zu bleiben! Gemeinsam gegen Abschiebehaft! Für eine Gesellschaft der Teilhabe und Vielfalt!
Unterzeichner*innen der Pressemitteilung:
Soligruppe INGA – Soligruppe gegen den Abschiebeknast Ingelheim
INGA will eine Gesellschaft, in der alle solidarisch miteinander umgehen. Eine Gesellschaft, in der sich Menschen gegenseitig unterstützen, aufeinander Rücksicht nehmen, Probleme gemeinsam angehen und lösen. Eine Gesellschaft, die alle einbezieht, an der alle teilhaben können und die Menschen nicht zu vermeintlich ‘Fremden’ macht und ausschließt. Für diese Gesellschaft kämpfen wir.
Antirassistische Gruppe Mainz
Eine freie Gesellschaft, ohne Sondergesetze für Geflüchtete, die deren Entrechtung bedeuten und ohne Abschiebeknäste ist unser Ziel. Wir setzen uns ein für globale Bewegungsfreiheit und beteiligen uns am kollektiven Widerstand gegen das rassistische Regime der Migrationskontrolle. Mit Aktionen und Veranstaltungen thematisieren wir die rigorose Abschottungspolitik und rassistische Hetze mit ihren verschiedenen Facetten.
OAT Bingelheim
Es gibt kein ruhiges Hinterland! Antifaschistische Arbeit ist notwendig! Das Offene antifaschistische Treffen Bingelheim organisiert sich selbstbestimmt gegen Faschismus, Kapitalismus und jegliche Unterdrückung. Wir wollen eine solidarische Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung oder sozialem Hintergrund frei leben können. Um antifaschistische Räume zu verteidigen, organisieren wir Veranstaltungen in Form von Vorträgen, Workshops, Demos, infoständen uvm. Wir treffen uns jeden 3. Montag im Monat. Kommt rum.
30.08.2025: Demo gegen Abschiebehaft in Ingelheim // 30th August 2025: Demo against deportation detention in Ingelheim

Am Samstag, den 30.08., ist der Tag gegen Abschiebehaft. Wir wollen diesen Tag nutzen, um auf das Unrecht in deutschen Abschiebegefängnissen aufmerksam zu machen. Auch in Ingelheim ist ein solches Abschiebegefängnis.
Im Abschiebegefängnis in Ingelheim werden jährlich ca. 400 Menschen inhaftiert, Tendenz steigend. Dies geschieht oft ohne Vorwarnung – dabei wissen die Menschen häufig nicht, wieso oder wie lange sie inhaftiert werden. Gefangene berichten immer wieder, dass sie nicht verstehen warum sie nun eingesperrt sind. Die Menschen werden dort nicht inhaftiert, weil sie eine Straftat begangen haben, sondern nur um die Abschiebung zu sichern. Offiziell heißen die Gefängnisse “Gewahrsamseinrichtung” oder “Unterbringungseinrichtung”. Was dort aber passiert, ist das Einsperren von Menschen, nur um sie für Ausländerbehörden und Polizei verfügbar zu halten.
Deswegen fordern wir euch auf, kommt mit uns am 30.08.2025 auf die Straße! Setzt euch für eine solidarische Gesellschaft ein und gegen diese menschenunwürdige und rassistische Praxis! Für das Recht zu gehen und zu bleiben! Gemeinsam gegen Abschiebehaft! Für eine Gesellschaft der Teilhabe und Vielfalt!
Saturday, August 30, is the Day Against Deportation Detention. We want to use this day to draw attention to the injustices in German deportation detention centers. There is also such a detention center in Ingelheim.
Approximately 400 people are detained in the Ingelheim detention center each year, and the number is rising. This often happens without warning — and people often do not know why or how long they will be detained. Prisoners repeatedly report that they do not understand why they are now locked up. People are not detained there because they have committed a crime, but only to ensure their deportation. Officially, the prisons are called “detention centers” or “accommodation facilities.” But what happens there is the imprisonment of people solely to keep them available for immigration authorities and the police.
That is why we urge you to join us on the streets on August 30, 2025! Stand up for a society based on solidarity and against this inhumane and racist practice! For the right to go and stay! Together against deportation detention! For a society of participation and diversity!
Kundgebung gegen Abschiebung nach Afghanistan

Am Freitag, 18.07.2025 wurden 81 Menschen nach Afghanistan abgeschoben. Zum zweiten Mal kooperiert die Bundesregierung seit der Machtübernahme der Taliban 2021 mit dem Misogynen Terror-Regime, welches Menschenrechte und Vielfalt mit den Füßen tritt und verachtet.
Auch im Ingelheimer Abschiebeknast waren Menschen aus Afghanisten inhaftiert, die in den letzten Tagen und Wochen gehofft haben, irgendwie die Abschiebung verhindern zu können. Trotz Anwält*innen und Unterstützung von NGOs leider vergebens.
Die Abschiebung nach Afghanistan hinterlässt uns sprachlos, wütend und traurig. Afghanistan ist nicht sicher! Für niemanden!
Wir wollen am Sonntag, 20.07.2025 um 19:00 Uhr eine Kundgebung halten, um zu zeigen, dass wir mit diesem rassistischen, menschenverachtenden Vorgehen der Bundesregierung nicht einverstanden sind! Wir wollen an die Menschen denken, die abgeschoben worden sind und denen eine ungewisse Zukunft droht. Wir wollen gemeinsam ein Zeichen gegen eine Politik der Abschottung, für eine solidarische Gemeinschaft setzen!
Gemeinsames Briefeschreiben / Writing letters together

Am Sonntag, 20.07.2025, bieten wir wieder ein offenes Treffen an, bei dem wir gemeinsam über Abschiebehaft ins Gespräch kommen können und solidarische Briefe an Inhaftierte ins Abschiebegefängnis Ingelheim schreiben können. Komm auch gerne vorbei, wenn du dir noch unsicher bist ob oder was du schreiben willst. Wir können in Gruppen schreiben oder auch Dinge zum mitschicken malen oder basteln. Das Motto bleibt: Break the Isolation!
On Sunday, 20.07.2025, we are once again offering an open meeting where we can talk together about deportation detention and write letters of solidarity to detainees in the Ingelheim deportation prison. You are also welcome to come along if you are still unsure whether or what you want to write. We can write in groups or paint or make things to send along. The motto remains: Break the Isolation!
Vortrag zu Abschiebehaft // Lecture on deportation detention

Warum werden Menschen, die der deutsche Staat abschieben möchte, vor der Abschiebung eingesperrt? Abschiebungshaft ist eine besondere Haftform, bei der die Hürde für Freiheitsentziehungen besonders niedrig angesetzt ist: Es reicht, wenn die Ausländerbehörde behauptet, dass Menschen sich der Abschiebung entziehen könnten (und das dann gerichtlich abgesegnet wird). Oft wird Abschiebungshaft als „normales Leben minus Freiheit“ beschönigt, praktisch handelt es sich um Knast – mit Betonmauern, Natodraht und vergitterten Fenstern.
Da diese Haftform ausnahmslos Menschen ohne deutschen Pass, oft mit Fluchtgeschichte betrifft, handelt es sich um eine Praxis, die besonders von strukturellem Rassismus durchdrungen ist.
In Rheinland-Pfalz gibt es genau einen Abschiebeknast, und zwar in der Mainzer Nachbarstadt Ingelheim. Wenn ihr mehr über den Ingelheimer Abschiebeknast und die Praxis der Abschiebungshaft lernen wollt, kommt zu unserem Vortrag, in Kooperation mit dem Flüchtlingsrat Rheinland-Pfalz.
24.06.2025 | 18-20h | Georg-Forster-Gebäude, Jakob-Welder-Weg 16, Raum 01-611
Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe „Abolitionismus – Gefängnisse abschaffen?“ der kritischen Psycholog*innen.
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Why are people who the German state wants to deport locked up before deportation? Deportation Detention is a special form of detention in which the hurdle for deprivation of liberty is set particularly low: it is enough if the immigration authorities claim that people could evade deportation (and this is then approved by the court). Detention pending deportation is often glossed over as “normal life minus freedom”, but in practice it is a prison – with concrete walls, barbed wire and barred windows.
As this form of detention invariably affects people without a German passport, often with a history of flight, it is a practice that is particularly permeated by structural racism.
There is exactly one deportation prison in Rhineland-Palatinate, in the neighboring city of Ingelheim in Mainz. If you want to learn more about the Ingelheim deportation prison and the practice of deportation detention, come to our lecture, in cooperation with the Rhineland-Palatinate Refugee Council.
24.06.2025 | 18-20h | Georg-Forster-Building, Jakob-Welder-Weg 16, Room 01-611
The lecture is part of the event series “Abolitionism – Abolish prisons?” by critical psychologists.
The lecture will be held in German.
Soligruppe INGA Kennenlernen // Get to know Soligruppe INGA

Du hast gerade erst von uns gehört oder schon länger mal überlegt, bei uns mitzumachen? Du interessierst dich für das Thema Abschiebungen und Abschiebehaft, möchtest mehr über den Knast in Ingelheim erfahren oder einfach mal mit uns quatschen? Komm gerne zu unserem offenen Kennenlernentreffen am Mittwoch, 18.06. in den Göthepark, sprich uns an (wir haben ein Banner) und trink einen Sekt (oder anderes Kaltgetränk ;)) mit uns! Wir freuen uns über neue Gesichter!
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Have you just heard about us or have you been thinking about joining us for a while? Are you interested in the topic of deportations and deoprtation detention would you like to find out more about the prison in Ingelheim or just have a chat with us? Come to our open meeting on Wednesday, 18.06. in the Göthepark, talk to us (we have a banner) and have a champagne (or other cold drink ;)) with us! We look forward to meeting new people!
Protest gegen Abschiebung / Protest against deportation

Am Freitag, den 06. Juni 2025 stand die Abschiebung von unter anderem Hamid* an, über dessen Fall der SWR und auch wir bereits berichtet haben (siehe hier). Wir konnten beobachten, dass sich in einer spontanen Aktion um 6:00 Uhr morgens am Abschiebeknast in Ingelheim einige Menschen zusammenfanden, die gegen seine und andere Abschiebungen protestierten, indem sie kurzerhand die Zufahrtswege blockierten. Die Blockade streute etwas Sand in das fein geölte Getriebe des Abschiebeapparats, wurde allerdings nach ca. 45min durch die Polizei geräumt.
Die erfolgte Abschiebung ist für Hamid* aufgrund der herrschenden Militärdiktatur in Ägypten potentiell lebensbedrohlich. Bisher konnten wir noch nicht ermitteln, wie es ihm nach der Abschiebung nach Ägypten ergangen ist.
Wir stehen gegen ein System, das Menschen in Abschiebeknäste einsperrt, abschiebt und Grenzen errichtet. Insbesondere stehen wir gegen eine Politik, die mit jedem erdenklichen Mittel versucht, die Zahlen der Abschiebungen in die Höhe zu treiben und dabei immenses Leid erzeugt.
Um Europa keine Mauer – Bleiberecht für Alle und auf Dauer!
*Den Namen haben wir geändert, um die betroffene Person zu schützen.
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On Friday, June 6, 2025, the deportation of Hamid*, among others, was pending, whose case has already been reported on by SWR and us (see here). We were able to observe that some people came together in a spontaneous action at 6:00 a.m. at the deportation prison in Ingelheim to protest against his and other deportations by blocking the access roads without further ado. The blockade threw a little sand in the finely oiled gears of the deportation apparatus, but was cleared by the police after about 45 minutes.
The deportation is potentially life-threatening for Hamid* due to the prevailing military dictatorship in Egypt. We have not yet been able to find out how he fared after his deportation to Egypt.
We stand against a system that locks people up in deportation prisons, deports them and erects borders. In particular, we stand against a policy that uses every conceivable means to drive up the number of deportations and causes immense suffering in the process.
No wall around Europe – right to stay for all and permanently!
*We have changed the name to protect the person concerned.